Tag 5: Mo. 7.3.
Cuenca

Wie schon letzte Nacht, schüttete es auch diese wie aus Kannen. Aber morgens war davon nichts mehr zu sehen. Das ist auch besser so, denn die Gehsteige sind in Cuenca mit Platten belegt, die bei Nässe glatt wie Eis sind. Der Morgen begann bewölkt, aber nach kurzer Zeit schien mehr und mehr die Sonne. Wobei: "schien"="brannte"! Jetzt war auch mein Hals rot. Um die Mittagszeit existiert kaum noch ein Schatten hier in den Tropen. Der Stern steht schon kurz vor Frühlingsanfang völlig senkrecht am Äquator.

Das Frühstück, was wir diesmal in einem Café einnahmen, stellte sich als ziemlich teuer heraus. Es gehörte zu einem 4-Sterne-Hotel, was man aber auf den ersten Blick nicht erkennen konnte. Danach musste ich erst mal in Quito beim Reisebüro anrufen, wo wir unsere Galápagos-Tickets holen müssen. Das Problem: wir beginnen nächsten Montag mit der Tour und die Frage ist, ob das Reisebüro am Wochenende auf  hat. Es stellte sich heraus, dass es sonnabends bis Mittag geöffnet ist. Nun meinte die Frau am Telefon, mir eine Flugnummer geben zu müssen, mit der wir den Flug buchen könnten.???? Aber eigentlich sollte der Flug schon gebucht sein, da wir ihn ja auch schon bezahlt haben!? Nun ja, die Frau wollte sich dann noch mal unsere Unterlagen raussuchen und ich am nächsten Tag noch mal anrufen.

Nun ging die Stadtbesichtigung weiter. Zuerst besuchten wir das Sombrero-Museum. Die Panamahüte stammen nämlich nicht aus Panama, sondern aus Ecuador. Sie sind hier auch sehr verbreitet. Beim Bau des Panamakanals benutzten die Amis diesen Sonnenschutz und schon hatte der Hut seinen Namen weg. Und wie das so ist, wenn man eine Frau dabei hat, musste sich Inga auch prompt einen Hut für 10 $ kaufen. Und die Wahl zwischen 2 Modellen dauerte auch nur eine halbe Stunde! Na ja, nach der Bezahlung wählte sie dann doch lieber ein drittes Modell aus. Über diese Sonnenstrahlen abwehrende Kopfbedeckung war sie dann, vor allem später auf den Inseln, mehr als froh.

Nach dem Museum besuchten wir die große Kathedrale, die eigentlich mal die größte Südamerikas werden sollte. Auf Grund eines Konstruktionsfehlers wurde dann aber nix daraus. Die Cuencaner glauben trotzdem fest daran, die größte Kathedrale zu haben. Es ist schon ein mächtiges Bauwerk. Als wir drin waren, fand gerade eine Messe statt.

Danach schauten wir uns ein sehr schönes Museum zur prägkolumbianischen Geschichte des Landes an. Nachmittags wollte ich dann endlich mein erstes ecuadorianisches Eis haben! Gestern hatten wir uns zu diesem Zwecke schon ein Café ausgesucht. Im Land des größten Bananenexportes sollte es nun ein Banana-Split sein. Aber denkste: die Bananen waren alle! Frechheit! Ich aß dann ein Schoko-Eis, welches gar nicht so toll war. Währenddessen fing es an zu regnen. Eine weitere Kirche, die wir anschauen wollten, war zu. Eine Ausgrabungsstätte, in der Inka-, Cañar- und spanische Architektur nebeneinander zu sehen war, mussten wir uns aber auch noch antun.

Die Verkehrsregeln in der Stadt sind sehr interessant. Es gibt ganz viele Straßen, an denen keine Ampeln und Vorfahrtsschilder stehen, der Verkehr aber  nach irgendwelchen Gesetzmäßigkeiten geregelt zu sein scheint. Mal wird ganz langsam an eine Kreuzung herangefahren, mal einfach durchgebrettert. Rechts vor links kann es nicht sein. Möglicherweise hat die Nord-Süd-Verbindung vorrang vor Ost-West. Aber wer weiß das schon so genau?

   

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