Tag 15: Mo. 18.7.
Ilulissat - Kangerlussuaq

Und schon wieder hatte uns der Regen vereinnahmt. Astrid lief um die Zelte und fragte, wer die gelbe Route noch laufen oder wer weiter schlafen wolle. Kein einziger stand auf. Wir hatten den Regen satt. Und da wir einen großen Teil des Weges schon erwandert hatten, drehten wir uns nur um und grunzten weiter. Vor dem Rückflug stand nichts weiter auf dem Programm. Halb 10 erst standen wir auf und frühstückten ganz gemütlich. Ich hatte den Vorschlag gemacht, unseren Mitreisenden im Flugzeug etwas gutes zu tun und noch einmal zu duschen. Und so liefen wir wieder zur Jugendherberge. Der Regen hatte zum Glück aufgehört. 

Zurück auf dem Zeltplatz packten wir unsere Sachen und die Zelte. Das Küchenzelt, Astrids, Jankes und Mauks Zelt blieben stehen. Astrid erwartete die nächste Reisegruppe, und die beiden Holländer blieben noch länger da. Unsere Zelte verpackten wir in einen großen Sack und nahmen ihn mit nach Kangerlussuaq, wo wir ihn für eine weitere Reisegruppe abgeben sollten.

Um 16 Uhr kam das Taxi zum Flughafen. Dort checkten wir ein. Mein Rucksack war ein halbes Kilo leichter geworden und wog nur noch 14,5 kg. Merkwürdig. Danach stiegen wir am Flugplatz noch auf einen Hügel und konnten den Flugplatz selbst, aber auch das Meer mit den Eisbergen sehen. Da die Mücken hier besonders verfressen waren, hielt ich es nicht lange aus. Im Flughafengebäude verabschiedeten wir uns von Janke, Mauk und Astrid. Später erfuhren wir von Ihnen per E-Mail, dass kurze Zeit später ein ausgewachsener Sturm über Ilulissat tobte und das Küchenzelt abgebaut werden musste. Die Schlafzelte wurden im Schutz der Toiletten-Container aufgebaut.

Wir allerdings flogen nun nach Kangerlussuaq und hatten noch schöne Ausblicke auf den Eisfjord und die grönländische Küste. Der Flug war kurz und in Kangerlussuaq hatten wir noch ein paar wenige Stunden Aufenthalt. Wir gaben in einem Souvenir-Shop den Zeltsack ab. Ute und Stefan gingen dann noch zurück ins Sandflugtal. Sie wollten etwas Sand mit nach Hause nehmen. Heidi, Manfred und ich stiegen einen Berg am Rande Kangerlussuaqs hoch und hatten einen schönen Ausblick auf den Flughafen, den Ort und auch das Sandflugtal. Irgendwann fing ich aber fast wieder an zu schwitzen. Genau das wollte ich aber nach der Dusche vermeiden und so stieg ich wieder zum Flughafen runter. Heidi und Manfred kraxelten noch bis ganz hoch. Das waren rund 300 Höhenmeter, die sich zwar lohnten, auf dem Rückweg fanden sie aber fast ihre Rücksäcke nicht wieder, die sie unterwegs abgestellt hatten. Die sandige Landschaft, durchsetzt mit Büschen sah überall gleich aus und es war unmöglich exakt den Aufstieg wieder zu finden. Letztendlich fanden sie ihre Sachen, kamen aber recht spät zum Flughafen.

Ich hatte mittlerweile für meine letzten Kronen einen leckeren Mexican Burger gegessen. Als wir uns alle wieder trafen, kam große Hektik auf. Man hatte beschlossen gleich loszufliegen, denn alle hatten eingecheckt. Und so starteten wir 22 Uhr, eine halbe Stunde eher. Was ich im Nachhinein erst bemerkte war, dass es in Kangerlussuaq schon keinen Polartag mehr gab. Ilulissat hatte noch 7 Tage bis zum ersten Sonnenuntergang. Beim Start konnte man schön die Gletscherzungen sehen, die sich vom Festlandeis in die tieferen Gefilde ergossen.

Über dem zentralen Teil Grönlands sah man wieder nur eine strukturlose weiße Fläche. Und dann war auch die Ostküste der Insel hinter uns.

  

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